Ausgabe: Dezember 2022
Renaturierungsverein Padenstedt
Wie in jedem Jahr haben wir interessierten Personen Führungen im Museum angeboten. Allerdings hat die Anzahl der Führungen noch nicht wieder das Niveau von vor dem Beginn der Pandemie erreicht. Von den Besuchern -egal ob jung oder alt- bekommen wir durchweg sehr positive Rückmeldungen zu den Führungen, die Spaß und Informationen bringen.

Um auch weiterhin die zahlreichen Präparate in einwandfreiem Zustand zeigen zu können, ist eine regelmäßige Pflege der Räume notwendig. Dies beginnt mit dem Reinigen der Fußböden und endet mit dem Abstauben der Tierpräparate. Nach langem Suchen haben wir jetzt auch endlich einen Kammerjäger gefunden, um die Schädlinge, wie zum Beispiel Milben etc. zu bekämpfen, die ansonsten die Präparate weiter zerstören würden.
Einige der in Zusammenarbeit mit der „Aktion Froschland“ angelegten Froschteiche müssten tiefer ausgebaggert werden, da diese ansonsten das gesamte Jahr über trockenfallen und so ihrem Anspruch, einen Lebensraum für Amphibien, Libellen und Wasservögel zu bilden, nicht mehr gerecht werden. Allerdings ist im Moment kein Ansprechpartner zu finden, der diese Maßnahmen in Auftrag geben könnte. In dieser Sache haben wir jetzt Kontakt zur Unteren Naturschutzbehörde aufgenommen, um eine Lösung zu finden.
Im Zuge der regelmäßigen Pflege wird das gesamte Gebiet um den Heischgraben herum auch weiterhin zweimal im Jahr gemulcht. Zusätzlich wurde im letzten Winter ca. die Hälfte der Erlen direkt am Graben abgesägt, da diese den gesamten Bereich schon zu sehr beschattet hatten und auch in den Graben selbst wuchsen. In diesem Winter werden wir die noch stehenden Erlen abnehmen.

Der erste Anlauf zur Anlage einer Wildblumenwiese im Jahr 2019 war nicht sehr erfolgreich. Es blühten nur wenige Pflanzen und die Phacelia Blütenstände wurden vollständig von Wildtieren gefressen. In diesem Frühjahr haben wir einen zweiten Versuch mit einem anderen Saatgut gestartet. In mühevoller „Kleinarbeit“ wurde das Saatgut auf der vorher vorbereiteten Fläche verteilt und mit Harken in den Boden eingearbeitet.

Die Phacelia Blütenstände wurden zwar wieder nahezu vollständig von Wildtieren gefressen, aber viele andere Arten kamen zur Blüte und bildeten eine Nahrungsgrundlage für Insekten. Aufgrund der milden Temperaturen blühten viel Pflanzen bis Mitte November; einige Pflanzenarten wie z.B. Mohn und einige Malven blühten im Oktober/November sogar zum zweiten Mal innerhalb einer Vegetationsperiode.
Pläne für die Zukunft

Für die westlich vom Dorf gelegenen Flächen wurde im Frühjahr ein professionelles Gutachten erstellt, das als Grundlage für die weitere Planung von Maßnahmen des Renaturierungsvereins bilden soll. Übergeordnetes Ziel ist die langfristige Entwicklung artenreicheren Grünlandes unterschiedlicher Feuchtestufen, die Wiederherstellung naturnaher Vegetation sowie die Entwicklung von Lebensraum für Amphibien. Vorhandene Knicks und Steilhänge dienen der Strukturvielfalt und sind potenzielles Habitat für Haselmäuse und Gebüschbrüter sowie Sommerlebensraum für Amphibien. Diese sollen weiterhin erhalten bleiben und könnten sogar noch erweitert werden. Das gleiche gilt für die vorhandenen Stillgewässer.
Das noch artenarme Wirtschaftsgrünland soll langfristig in artenreicheres Grünland überführt werden. Dafür soll für drei Jahre eine intensive Stoßbeweidung zur Aushagerung der Flächen durchgeführt werden. Sobald größere Offenbodenstellen entstanden sind, sollen etwa 100 m² große Flächen, zeitweise bis zur Etablierung der Arten, eingezäunt werden. Die so entstandenen artenreichen Inseln sollen als Ausgangspunkte für die Ausbreitung der Pflanzen durch Weidetiere auf die gesamte Fläche dienen. Entlang der Stör könnte ein etwa fünf Meter breiter Streifen für die Herstellung und Förderung einer Uferstaudenvegetation abgezäunt werden. So ergäbe sich für Amphibien ein guter Biotopkomplex aus Gehölzen, Offenlandbereichen, Ruderalvegetation und Laichgewässern, so dass diese über das gesamte Jahr geeignete Lebensräume finden. Die Grünlandflächen sollen weiterhin überwiegend extensiv genutzt werden.
Die Teilnahme am Basar am Volkstrauertag erfolgte in gewohnter Manier mit unserem Stand an seinem „angestammten“ Platz. Neben den Futterhäusern wurden Nistkästen und Insektenhotels in unterschiedlichen Größen angeboten.
Die inzwischen schon traditionelle Veranstaltung „Weihnachtsjazz“ mit der „Happy Schwale Jazzband“ wurde unter dem Motto „Tannenbaum erleuchten meets Weihnachtsjazz“ mit dem von dem Verein „Wir- die Padenstedter“ regelmäßig durchgeführten „Tannenbaum Erleuchten“ am 25. November zu einer Veranstaltung vor dem Café Altes Rauchhaus zusammengeführt. Bei Glühwein, Waffeln, Bratwurst und weihnachtlicher Jazzmusik kamen ca. 200 Personen zusammen, um vor fantastischer Kulisse die Weihnachtszeit einzuläuten und die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg werden zu lassen. Wir können uns gut vorstellen, diese Veranstaltung im kommenden Jahr zu wiederholen.
Zum Schluss möchte ich auch in diesem Jahr die Gelegenheit nutzen mich bei allen Helfern zu bedanken, die den Verein unterstützen. Mein ganz besonderer Dank gilt wie immer der „Rentnergang“, die auch in diesem Jahr wieder „den Laden am Laufen gehalten hat“ und die vielen regelmäßigen Arbeiten wie Rasenmähen um das Ehrenmal, Pflege der Nistkästen, Pflege des Biotops hinter dem Museum und vieles mehr übernommen hat.
Volker Heeschen