Ausgabe: Dezember 2018
Renaturierungsverein Padenstedt
Auch in diesem Jahr interessierten sich wieder viele Besucher für unser Naturkundemuseum. Die Idee, sich für eine Führung durch das Museum anzumelden, kommt weiterhin hauptsächlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda von ehemaligen Besuchern, Feiern von Vereinsmitgliedern vor Ort, sowie durch die Vermittlung über das Cafe Rauchhaus und die Bürgerstuben zustande. Die Rückmeldungen der zahlreichen Besucher nach dem Museumsbesuch war auch diesem Jahr wieder durchweg sehr positiv. Es existieren keine festen Öffnungszeiten für das Museum. Die Führungen konzentrieren sich meist auf das Wochenende. Ab dem nächsten Jahr werden wir das Naturkundemuseum in den Museumsführer des Kreises Rendsburg Eckernförde aufnehmen lassen und sind gespannt, ob sich auch auf diesem Wege das Interesse für einen Museumsbesuch in Padenstedt wecken lässt.

Die Sanierung des Frontgiebels konnte leider auch in 2018 nicht durchgeführt werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir hier zusammen mit der Gemeinde Padenstedt im nächsten Jahr eine Lösung finden werden

Am 17. Juni fand der inzwischen traditionelle „Frühschoppen in der Natur“ auf den Vereinsflächen am Heischgraben statt. Bei Gegrilltem, Kaffee und kühlen Getränken stellte sich schnell gute Laune ein. Die Gelegenheit, sich die Entwicklung der Vereinsflächen um den Heischgraben herum direkt vor Ort anzuschauen und an einer Führung durch das Gelände teilzunehmen, wurde von vielen Besuchern der Veranstaltung wahrgenommen. Beim Kirchenbasar am 01. Juli war der Renaturieungsverein Padenstedt mit einem Stand vertreten, der bei den Besuchern großes Interesse weckte. Her ergaben sich viele spontane Diskussionen zu den Themen Naturschutz vor Ort und dem allgegenwärtigen Insektensterben.
Im Herbst haben wir auf einer „Versuchsfläche“ von ca. 3000 Quadratmetern begonnen, eine Kräuterwiese anzulegen. Hierfür haben wir speziell für unsere Region zusammengestelltes Saatgut der Firma „Saaten Zeller“ verwendet, um einen Beitrag zum Naturschutz und zum Erhalt unserer heimischen Wildpflanzenvielfalt zu leisten. Sollte dieser Versuch von Erfolg gekrönt sein (wovon wir ausgehen), werden wir im nächsten Jahr diese Fläche noch deutlich ausweiten.
Wir werden im nächsten Jahr weiteres Saatgut erwerben. Da man auch auf kleinster Fläche etwas für die Natur tun kann, würden wir für Interessierte im nächsten Frühjahr Saatgut für kleinere Flächen zur Verfügung zu stellen. Bei Interesse bitte melden bei: Volker Heeschen, Poststr. 8a, Telefon 04321/ 81404.
Im Sommer wurde von einem Vereinsmitglied Pflanzen eines invasiven Neophyten, dem Indischen Springkraut, entdeckt und entfernt. Gemäß Einschätzung NABU gehört diese Pflanze nicht in die heimische Flora und verbreitet sich leider recht schnell und verdrängt viele einheimische Gewächse. Aufgrund der extremen Vermehrung und Dominanz bildet das Indische Springkraut Gefahren für die heimische Natur und Artenvielfalt. Gerade durch die Ausbildung einer dichten Streuschicht führt das Indische Springkraut zur raschen Veränderung der Standorte und zur starken Verarmung der zuvor artenreicheren Vegetation. Aufgrund der Einjährigkeit und der nicht flugfähigen Samen ist eine erfolgreiche Beseitigung des Indischen Springkrauts glücklicherweise möglich – bei rechtzeitigem und sorgfältigem Vorgehen.
Invasive Neophyten sind gebietsfremde Arten, deren Ausbreitung die biologische Vielfalt gefährdet. Da die heimische Natur keine wirksamen Abwehrmechanismen gegen diesen stark invasiven Problem-Neophyten besitzt, besteht die einzige Möglichkeit zu ihrer Erhaltung im gezielten Eingreifen der Menschen.
Im Rahmen des Basars am Volkstrauertag wurde das Projekt „Hummelpension“ des Renaturierungsvereins zur Diskussion gestellt. Diese Hummelpensionen bieten dem Hummelstaat durch die stabile Bauweise Schutz und enthalten schon geeignetes Material, mit dem die Hummeln ihr neues Zuhause zu einem Nest umbauen können. Diese „Pensionen“ bieten dem Hummelstaat Schutz vor dem Eindringen von ungebetenen Gästen wie Ameisen, Ohrwürmern, Mäusen, Wachsmotten usw.
Im Frühjahr wurden sieben Hummelpensionen an verschiedenen Orten aufgestellt. Leider wurde keine davon angenommen. Wir lassen uns davon allerdings nicht entmutigen und werden diesen Versuch im nächsten Frühjahr unter etwas veränderten Bedingungen fortsetzen.
Ich möchte an dieser Stelle allen ehrenamtlichen Helfern danken, die die Umsetzung der vielen Projekte und die regelmäßige Pflege unserer Vereinsflächen und des Museums erst ermöglichen. Neben den oben genannten Projekten betrifft dies unter anderem das Reinigen von Nistkästen, den Bau von Vogelhäusern, das Mulchen am Heischgraben und die Pflege des Ehrenmals.
Volker Heeschen